Bewußtsein, Identität und Gewalt

Der Zusammenhang zwischen den Voraussetzungen individueller Wahrnehmung, der persönlichen Identität und der gesellschaftlichen Entwicklung

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Social Psychology
Cover of the book Bewußtsein, Identität und Gewalt by Martin Hilpert, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Martin Hilpert ISBN: 9783640965892
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 25, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Hilpert
ISBN: 9783640965892
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 25, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Rezension des Buches von Dr. jur. Matthias Hucke vom 07.08.2006 Grundlegendes Werk .... In seinem Werk 'Bewusstsein, Identität und Gewalt' entwickelt der Autor Martin Hilpert anhand der Themen menschlichen Bewusstseins eine umfassende Theorie des Menschlichen. Mit vier Axiomen (Sinnhaftigkeit, Gesellschaftlichkeit, Lebensweltlichkeit und Geschichtlichkeit) zeigt Hilpert, dass der Mensch seine Welt zwar quasi-autistisch immer nur subjektiv wahrnimmt (biologisch als neurogener Zustand im Gehirn), sich aber den als Alltagserfahrung nachprüfbaren Konstanten nicht entziehen kann, dass er sinnhaft denkt, sozial lebt, Lebenswelt interaktiv mit Bedeutungen konstruiert und sich in den bereits ausgestalteten gesellschaftlichen Gegebenheiten zurechtfinden muss. Für Hilpert ist der Mensch kein 'leeres Blatt Papier', sondern setzt das in ihm angelegte Potentielle lebensweltlich um, was sich als Wollen-Müssen des Menschen offenbart. Die jeweilige Übereinstimmung des Potentiellen mit Welt ist Identität und weil diese interaktionell ausgehandelt wird, ist die Identitätsentwicklung in der jeweiligen Lebenswelt ein Marktgeschehen. Mit einem umfassenden Gewaltbegriff operierend (Gewalt als Verhinderung des Potentiellen), zeigt Hilpert, dass der jeweilige Identitätsmarkt gewalthaltig sein muss, weil im Wettbewerb auf der Suche nach verbesserter Umsetzung des Potentiellen sich die gesellschaftliche Wirklichkeit zur strukturellen Gewalt (z.B. durch Institutionen) verdichtet. Diese strukturelle Gewalt ist dann begründet, wenn sie die Entfaltung des Individuums, den Vollzug des Potentiellen, fördert; beeinträchtigt sie dagegen die durch das Bewusstsein vorbestimmten und die für die Daseinsbewältigung unabdingbaren Bedürfnisse, ist sie unbegründet. In überzeugender Argumentation weist Hilpert seine Theorie im wissenschaftlichen Diskurs nach und belegt ihre Gültigkeit im Lebensweltlichen. Quasi nebenbei formuliert er zwanzig Thesen zum Verständnis schulischer Gewalt und ihrer Auflösung, aber auch auf höherer Ebene aktueller politischer Konflikte zeigt sich die Schlüssigkeit seiner Annahmen. In bestechender Übersicht offenbart sich im Ergebnis, dass Hilpert ein in dieser Form einzigartiges und in sich schlüssiges Gesamtverständnis des Menschlichen entwickelt hat. 'Bewusstsein, Identität und Gewalt' ist daher nicht nur uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert, sondern als grundlegendes Werk positivistischer Begründung von Ethik richtungsweisend.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Rezension des Buches von Dr. jur. Matthias Hucke vom 07.08.2006 Grundlegendes Werk .... In seinem Werk 'Bewusstsein, Identität und Gewalt' entwickelt der Autor Martin Hilpert anhand der Themen menschlichen Bewusstseins eine umfassende Theorie des Menschlichen. Mit vier Axiomen (Sinnhaftigkeit, Gesellschaftlichkeit, Lebensweltlichkeit und Geschichtlichkeit) zeigt Hilpert, dass der Mensch seine Welt zwar quasi-autistisch immer nur subjektiv wahrnimmt (biologisch als neurogener Zustand im Gehirn), sich aber den als Alltagserfahrung nachprüfbaren Konstanten nicht entziehen kann, dass er sinnhaft denkt, sozial lebt, Lebenswelt interaktiv mit Bedeutungen konstruiert und sich in den bereits ausgestalteten gesellschaftlichen Gegebenheiten zurechtfinden muss. Für Hilpert ist der Mensch kein 'leeres Blatt Papier', sondern setzt das in ihm angelegte Potentielle lebensweltlich um, was sich als Wollen-Müssen des Menschen offenbart. Die jeweilige Übereinstimmung des Potentiellen mit Welt ist Identität und weil diese interaktionell ausgehandelt wird, ist die Identitätsentwicklung in der jeweiligen Lebenswelt ein Marktgeschehen. Mit einem umfassenden Gewaltbegriff operierend (Gewalt als Verhinderung des Potentiellen), zeigt Hilpert, dass der jeweilige Identitätsmarkt gewalthaltig sein muss, weil im Wettbewerb auf der Suche nach verbesserter Umsetzung des Potentiellen sich die gesellschaftliche Wirklichkeit zur strukturellen Gewalt (z.B. durch Institutionen) verdichtet. Diese strukturelle Gewalt ist dann begründet, wenn sie die Entfaltung des Individuums, den Vollzug des Potentiellen, fördert; beeinträchtigt sie dagegen die durch das Bewusstsein vorbestimmten und die für die Daseinsbewältigung unabdingbaren Bedürfnisse, ist sie unbegründet. In überzeugender Argumentation weist Hilpert seine Theorie im wissenschaftlichen Diskurs nach und belegt ihre Gültigkeit im Lebensweltlichen. Quasi nebenbei formuliert er zwanzig Thesen zum Verständnis schulischer Gewalt und ihrer Auflösung, aber auch auf höherer Ebene aktueller politischer Konflikte zeigt sich die Schlüssigkeit seiner Annahmen. In bestechender Übersicht offenbart sich im Ergebnis, dass Hilpert ein in dieser Form einzigartiges und in sich schlüssiges Gesamtverständnis des Menschlichen entwickelt hat. 'Bewusstsein, Identität und Gewalt' ist daher nicht nur uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert, sondern als grundlegendes Werk positivistischer Begründung von Ethik richtungsweisend.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Sterben und Tod im Alter. Alterssuizidalität als sozial abweichendes Verhalten in der Soziologie by Martin Hilpert
Cover of the book Quantitative Modellierung der Tourenplanung für Auslieferungen auf der Letzten Meile by Martin Hilpert
Cover of the book Bildung im Vergleich. Nationale und internationale Evaluationsstandards im Überblick by Martin Hilpert
Cover of the book Hitlerjugend. Anspruch und Wirklichkeit einer nationalsozialistischen Organisation by Martin Hilpert
Cover of the book Zur Ähnlichkeit und Verschiedenheit von Salutogenese und Resilienz by Martin Hilpert
Cover of the book Die Snorra Edda als Quelle der nordischen Mythologie? by Martin Hilpert
Cover of the book Was die Aufklärung im Fernsehen behindert - Anspruch und Wirklichkeit des Programms by Martin Hilpert
Cover of the book Bedingungen, die das Mathematiklernen erleichtern: Zur sorgfältigen Auswahl von Veranschaulichungsmitteln by Martin Hilpert
Cover of the book Hybride Identitätskonzepte in 'The Buddha of Suburbia' by Martin Hilpert
Cover of the book Ist Gottes Existenz beweisbar? Die Auseinandersetzung zwischen Anselm von Canterbury (1033-1109) und Gaunilo von Marmoutiers (+1083) by Martin Hilpert
Cover of the book Make TechnoChip the Employer of Choice by Martin Hilpert
Cover of the book Welche gesellschaftlichen Folgen entfalteten die Familienverhältnisse auf die Nachkriegssituation in Deutschland? by Martin Hilpert
Cover of the book Erfolgskontrolle Edutainment - Effektive Bildungsmethode oder reine Unterhaltung? by Martin Hilpert
Cover of the book Ökonomische Ziele und Effekte der deutschen Kolonialexpansion by Martin Hilpert
Cover of the book Risiko, Unsicherheit und Ambiguität by Martin Hilpert
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy