Das Problem mit der Nationalhymne: Einheitshymne vs. SED-Doktrin

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Das Problem mit der Nationalhymne: Einheitshymne vs. SED-Doktrin by Marc Castillon, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marc Castillon ISBN: 9783640167142
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 16, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marc Castillon
ISBN: 9783640167142
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 16, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Die DDR und die nationale Frage, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Umsetzung der sich herauskristallisierenden Zweistaatentheorie Walter Ulbrichts zeigte sich unter anderem, und hier aus Gründen der Abgrenzung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland besonders symbolträchtig, in der Einführung des Hammer-und-Zirkel-Emblems in die schwarz-rot-goldene Trikolore im Jahre 1959 und in den vor allem in den 1960er Jahren folgenden vielfältigen Versuchen, die Hammer-und-Zirkel-Flagge zu internationaler Geltung kommen zu lassen. Ziel war die Untermauerung des eigenen Eigenständigkeits- und Eigenstaatlichkeitsanspruches. Wie sah es nun mit einem weiteren Nationalsymbol, der Hymne der DDR aus? Ging von dieser ebenfalls eine 'Spaltermentalität' aus? Hattenhauer bringt die von Nationalsymbolen ausgehende Intention auf den Punkt und unterstreicht ihre Bedeutung: Nationale Symbole vermögen es, zunächst unanschauliche, die Gemeinschaft tragenden Ideen zur Anschauung zu bringen. Die Möglichkeit eines persönlichen Bekenntnisses des Bürgers und dessen Anteilnahme ist dadurch impliziert. Nationale Symbole (oder auch staatliche Symbole) besitzen also die 'Kraft', den Bürger 'mitzunehmen'. Anders als jedoch im Falle der Nationalflagge gab es in Ost und West nach dem zweiten Weltkrieg von Anfang an zwei unterschiedliche deutsche Hymnen. Hieraus ergibt sich also im Allgemeinen kein Abgrenzungsproblem der DDR zur BRD. Das Problem mit der DDR-Nationalhymne war anders gelagert: Wie verhält es sich, wenn der Text der DDR-Hymne, z.B. 'Deutschland, einig Vaterland', nicht (mehr) den von der SED-Führung gewollten Ideen und der propagierten Politik entspricht. Honecker & Co wollten Anfang der 1970er Jahre eben nicht, dass die DDR-Bürger an dem Bedeutungsrepertoire von 'Deutschland, einig Vaterland' Anteil nehmen. Das Dilemma zwischen Nationalhymnen-Wirklichkeit bzw. deren Aussagekraft und der politischen Orientierung der DDR-Verantwortlichen wird hier beleuchtet. Nach zwei kurzen Exkursen über die Schwierigkeiten mit der Nationalhymne in der BRD und über die Schaffung der DDR-Nationalhymne im Jahre 1949 wird dann ausführlich das Anfang der 1970er Jahre auftretende Problem der SED-Führung mit der Nationalhymne herausgearbeitet. Es wird detailliert auf den Widerspruch zwischen der Ablehnung einer Wiedervereinigung beider deutschen Staaten auf der einen Seite und dem, eine Einheit des deutschen Vaterlandes ausdrückenden Hymnentext auf der anderen Seite einzugehen sein. Wie wurde dieser Misere seitens der DDR beigekommen?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Die DDR und die nationale Frage, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Umsetzung der sich herauskristallisierenden Zweistaatentheorie Walter Ulbrichts zeigte sich unter anderem, und hier aus Gründen der Abgrenzung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland besonders symbolträchtig, in der Einführung des Hammer-und-Zirkel-Emblems in die schwarz-rot-goldene Trikolore im Jahre 1959 und in den vor allem in den 1960er Jahren folgenden vielfältigen Versuchen, die Hammer-und-Zirkel-Flagge zu internationaler Geltung kommen zu lassen. Ziel war die Untermauerung des eigenen Eigenständigkeits- und Eigenstaatlichkeitsanspruches. Wie sah es nun mit einem weiteren Nationalsymbol, der Hymne der DDR aus? Ging von dieser ebenfalls eine 'Spaltermentalität' aus? Hattenhauer bringt die von Nationalsymbolen ausgehende Intention auf den Punkt und unterstreicht ihre Bedeutung: Nationale Symbole vermögen es, zunächst unanschauliche, die Gemeinschaft tragenden Ideen zur Anschauung zu bringen. Die Möglichkeit eines persönlichen Bekenntnisses des Bürgers und dessen Anteilnahme ist dadurch impliziert. Nationale Symbole (oder auch staatliche Symbole) besitzen also die 'Kraft', den Bürger 'mitzunehmen'. Anders als jedoch im Falle der Nationalflagge gab es in Ost und West nach dem zweiten Weltkrieg von Anfang an zwei unterschiedliche deutsche Hymnen. Hieraus ergibt sich also im Allgemeinen kein Abgrenzungsproblem der DDR zur BRD. Das Problem mit der DDR-Nationalhymne war anders gelagert: Wie verhält es sich, wenn der Text der DDR-Hymne, z.B. 'Deutschland, einig Vaterland', nicht (mehr) den von der SED-Führung gewollten Ideen und der propagierten Politik entspricht. Honecker & Co wollten Anfang der 1970er Jahre eben nicht, dass die DDR-Bürger an dem Bedeutungsrepertoire von 'Deutschland, einig Vaterland' Anteil nehmen. Das Dilemma zwischen Nationalhymnen-Wirklichkeit bzw. deren Aussagekraft und der politischen Orientierung der DDR-Verantwortlichen wird hier beleuchtet. Nach zwei kurzen Exkursen über die Schwierigkeiten mit der Nationalhymne in der BRD und über die Schaffung der DDR-Nationalhymne im Jahre 1949 wird dann ausführlich das Anfang der 1970er Jahre auftretende Problem der SED-Führung mit der Nationalhymne herausgearbeitet. Es wird detailliert auf den Widerspruch zwischen der Ablehnung einer Wiedervereinigung beider deutschen Staaten auf der einen Seite und dem, eine Einheit des deutschen Vaterlandes ausdrückenden Hymnentext auf der anderen Seite einzugehen sein. Wie wurde dieser Misere seitens der DDR beigekommen?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The Lockheed Case - International Business or Bribery? by Marc Castillon
Cover of the book Gemeinsam zu kreativen Lösungen - Ideen systematisch suchen und finden by Marc Castillon
Cover of the book Zu: Erving Goffman - Das Individuum im öffentlichen Austausch - Eine Auseinandersetzung mit dem Ritualbegriff by Marc Castillon
Cover of the book Vertiefende Übungen zum Hang- und Laufsprung by Marc Castillon
Cover of the book Der Gedanke einer englischen Sprachakademie im 17. und 18. Jahrhundert by Marc Castillon
Cover of the book Friedrich Nietzsches Geschichtsbild in seiner zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung by Marc Castillon
Cover of the book Entscheidet Soziale Herkunft über Bildungserfolg? Eine Untersuchung by Marc Castillon
Cover of the book Der Krieg in Tschetschenien by Marc Castillon
Cover of the book Allgemeine Aspekte der Sportpädagogik und die Entwicklung im 19. Jahrhundert by Marc Castillon
Cover of the book Die westdeutsche Osteuropaforschung während des Kalten Krieges. Zur politischen Ideologisierung einer Wissenschaft by Marc Castillon
Cover of the book Die Auswanderung aus Rheinhessen im 19. Jahrhundert by Marc Castillon
Cover of the book Unterbrechung der Versorgungsleistungen durch den Vermieter by Marc Castillon
Cover of the book Zoonosen: Pest, Malaria, Flecktyphus, Cholera und Amobenruhr by Marc Castillon
Cover of the book Kosten-Nutzen-Kalkulation nach Homans by Marc Castillon
Cover of the book Et in Arcadia Ego - Bildbesprechungen von Menzel, Dürer, Tischbein by Marc Castillon
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy