Der Besuch im Carcer

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, German, Fiction & Literature, Westerns, Classics
Cover of the book Der Besuch im Carcer by Ernst Eckstein, G. Sundblad, Leipzig. Verlag von Fr. Thiel
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Author: Ernst Eckstein, G. Sundblad ISBN: 1230000268810
Publisher: Leipzig. Verlag von Fr. Thiel Publication: September 18, 2014
Imprint: Language: German
Author: Ernst Eckstein, G. Sundblad
ISBN: 1230000268810
Publisher: Leipzig. Verlag von Fr. Thiel
Publication: September 18, 2014
Imprint:
Language: German

Mit der hier vorliegenden siebenundvierzigsten Auflage geht die Humoreske »Der Besuch im Carcer« in den Verlag von Fr. Thiel zu Leipzig über. Der Herr Verleger hat dem Verfasser den Wunsch ausgedrückt, diese Auflage – als die erste, die unter der neuen Flagge erscheint – mit einem Vorwort ausgestattet zu sehn. Ich entspreche diesem Wunsch mit dem lebhaftesten Vergnügen, obgleich ich Nichts Besonderes zu sagen habe. Daß der »Besuch im Carcer« bei Weitem der größte buchhändlerische Erfolg unseres Decenniums ist, rechnen wir uns nicht zum Verdienste. Gewiß hätten andere, wenn auch minder kurzweilige Humoresken deutscher Autoren mehr Anspruch auf diese Auszeichnung. Indessen das Glück ist blind, und so hat es denn einen Scherz gekrönt, der an die ästhetischen Vorzüge zahlloser ungekrönter nicht von ferne heranreicht. Ich selber hätte mir diese Gunst des Schicksals am wenigsten träumen lassen. Als ich in meiner stillen, traulichen Stube zu Rom, im Angesichte des Pantheons, die Gestalt Samuel Heinzerling's aus dem Dunkel beschwor, da ahnte ich nicht, wie rasch dieser würdige Mann die Rundreise um die bewohnte Erde zurücklegen sollte. Ich überließ mich dem vollen Behagen an seiner Erscheinung. Ich ergötzte mich königlich, aber ich hielt meine Freude für subjektiv. Ich gestaltete ohne jeden Hinblick auf's Publikum. Ich war mein dankbarster und eifrigster Leser. Schon diese Genesis überhebt mich der Mühe, auf die zahlreichen Anfeindungen beschränkter Seelen, insbesondere verunglückter Schulmeister zu antworten, die den Streich »Wälhelm Rompf's« minder angenehm auffassen als unser trefflicher Samuel. Ich habe den »Besuch im Carcer« geschrieben, weil das Ding mir Vergnügen machte – nicht aus diesem oder jenem abseits gelegenen »Motiv«. Das freilich kann ein trübseliger Pedant, dem die spontane Wirksamkeit einer fröhlichen Laune unbekannt ist, mit all seiner Gelehrsamkeit nicht begreifen. Mögen die Herren ungenirt fortfahren, ihrem Aerger in der gewohnten »pädagogischen« Weise Luft zu machen! Unsere siebenundvierzigste Auflage wird deßhalb ebenso wenig ins Wasser fallen, wie die bisherigen.

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Mit der hier vorliegenden siebenundvierzigsten Auflage geht die Humoreske »Der Besuch im Carcer« in den Verlag von Fr. Thiel zu Leipzig über. Der Herr Verleger hat dem Verfasser den Wunsch ausgedrückt, diese Auflage – als die erste, die unter der neuen Flagge erscheint – mit einem Vorwort ausgestattet zu sehn. Ich entspreche diesem Wunsch mit dem lebhaftesten Vergnügen, obgleich ich Nichts Besonderes zu sagen habe. Daß der »Besuch im Carcer« bei Weitem der größte buchhändlerische Erfolg unseres Decenniums ist, rechnen wir uns nicht zum Verdienste. Gewiß hätten andere, wenn auch minder kurzweilige Humoresken deutscher Autoren mehr Anspruch auf diese Auszeichnung. Indessen das Glück ist blind, und so hat es denn einen Scherz gekrönt, der an die ästhetischen Vorzüge zahlloser ungekrönter nicht von ferne heranreicht. Ich selber hätte mir diese Gunst des Schicksals am wenigsten träumen lassen. Als ich in meiner stillen, traulichen Stube zu Rom, im Angesichte des Pantheons, die Gestalt Samuel Heinzerling's aus dem Dunkel beschwor, da ahnte ich nicht, wie rasch dieser würdige Mann die Rundreise um die bewohnte Erde zurücklegen sollte. Ich überließ mich dem vollen Behagen an seiner Erscheinung. Ich ergötzte mich königlich, aber ich hielt meine Freude für subjektiv. Ich gestaltete ohne jeden Hinblick auf's Publikum. Ich war mein dankbarster und eifrigster Leser. Schon diese Genesis überhebt mich der Mühe, auf die zahlreichen Anfeindungen beschränkter Seelen, insbesondere verunglückter Schulmeister zu antworten, die den Streich »Wälhelm Rompf's« minder angenehm auffassen als unser trefflicher Samuel. Ich habe den »Besuch im Carcer« geschrieben, weil das Ding mir Vergnügen machte – nicht aus diesem oder jenem abseits gelegenen »Motiv«. Das freilich kann ein trübseliger Pedant, dem die spontane Wirksamkeit einer fröhlichen Laune unbekannt ist, mit all seiner Gelehrsamkeit nicht begreifen. Mögen die Herren ungenirt fortfahren, ihrem Aerger in der gewohnten »pädagogischen« Weise Luft zu machen! Unsere siebenundvierzigste Auflage wird deßhalb ebenso wenig ins Wasser fallen, wie die bisherigen.

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