Der mittelalterliche Redner

Das Rednerideal der mittelalterlichen Predigtlehre und des Apostel Paulus

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Public Speaking, Rhetoric
Cover of the book Der mittelalterliche Redner by Julia Esau, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Julia Esau ISBN: 9783656192312
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 16, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Julia Esau
ISBN: 9783656192312
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 16, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Bevor der Redner im Mittelalter analysiert wird, muss der Begriff des Mit-telalters geklärt werden: 'Als europäisches M. bezeichnet man seit dem Renaissance-Humanismus die mehr als tausend Jahre umfassende Epoche zwischen Antike und Früher Neuzeit.' Der mittelalterliche Redner tritt vor allem in der Rolle des Predigers auf, deshalb wird er im Folgenden im Zusammenhang der 'Kunst des Predigens' - der ars praedicandi - betrachtet. Mittelalterliche Predigten 'repräsentieren, was ihre Bedeutung, Überlieferungsdichte und Qualität angeht, den wichtigsten Redenbreich im Mittelalter'. In der Zeit nach Jesu Christi Wirken auf der Erde bis zum Mittelalter, waren für die Gemeinden und Kirchen viele andere Themen relevant, jedoch nicht die (Predigt-) Rhetorik. James J. Murphy schreibt hierzu: '[...] the Church did indeed debate its most pressing issues, it can only be concluded that preaching theory was not regarded as a key issue.' Erst im 4. und 5. Jahrhundert wurden, durch das Lehren und Lernen der Heiden ('pagan learning'), Kirchenmitglieder ('churchmen') in ernsthafte Erkundigungen über das Predigen involviert und mussten sich mit diesem Thema beschäftigen. Wie die Rhetorik, so hat auch das Rednerideal, sich von der Antike bis zum Mittelalter weiter entwickelt. So muss bei Aristoteles der perfekte Redner ein '>guter< Techniker' sein, Cicero verlang ein 'unerreichbares Vorbild', den 'orator perfectus', der 'Technikbeherr-schung und Bildungserwerb' anstrebt und Quintilian 'ist wesentlich von Cicero beeinflusst worden'. Es soll im Folgenden herausgearbeitet werden, welche Idealvorstellungen des Redners es in der mittelalterlichen Predigtlehre gab, und ob (und in welchen Punkten) dieses Rednerideal mit dem Ideal übereinstimmt, das der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus an Gemeindeleiter und Diakone stellt. Ein wichtiger Vertreter der christlichen Beredsamkeit in der christlichen Spätantike ist Aurelius Augustinus (*354, ?430) mit seinem Werk >De doctrina Christiana< - >Die christliche Bildung<. Er stellt hier die Bered-samkeit (Rhetorik) und den Nutzen für die Christen gegenüber. Ein Brief, verfasst von Robert von Basevorn (*unbekannt, ?14. Jhd.), ist sozusagen das Paradebeispiel für das Rednerideal des Hochmittelalters. Anhand des ersten Briefes an Timotheus von Apostel Paulus kann das Ideal eines Predigers der frühchristlichen Antike, aber auch ein bis jetzt anhaltendes Ideal in vielen Kirchen, herausgearbeitet werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Bevor der Redner im Mittelalter analysiert wird, muss der Begriff des Mit-telalters geklärt werden: 'Als europäisches M. bezeichnet man seit dem Renaissance-Humanismus die mehr als tausend Jahre umfassende Epoche zwischen Antike und Früher Neuzeit.' Der mittelalterliche Redner tritt vor allem in der Rolle des Predigers auf, deshalb wird er im Folgenden im Zusammenhang der 'Kunst des Predigens' - der ars praedicandi - betrachtet. Mittelalterliche Predigten 'repräsentieren, was ihre Bedeutung, Überlieferungsdichte und Qualität angeht, den wichtigsten Redenbreich im Mittelalter'. In der Zeit nach Jesu Christi Wirken auf der Erde bis zum Mittelalter, waren für die Gemeinden und Kirchen viele andere Themen relevant, jedoch nicht die (Predigt-) Rhetorik. James J. Murphy schreibt hierzu: '[...] the Church did indeed debate its most pressing issues, it can only be concluded that preaching theory was not regarded as a key issue.' Erst im 4. und 5. Jahrhundert wurden, durch das Lehren und Lernen der Heiden ('pagan learning'), Kirchenmitglieder ('churchmen') in ernsthafte Erkundigungen über das Predigen involviert und mussten sich mit diesem Thema beschäftigen. Wie die Rhetorik, so hat auch das Rednerideal, sich von der Antike bis zum Mittelalter weiter entwickelt. So muss bei Aristoteles der perfekte Redner ein '>guter< Techniker' sein, Cicero verlang ein 'unerreichbares Vorbild', den 'orator perfectus', der 'Technikbeherr-schung und Bildungserwerb' anstrebt und Quintilian 'ist wesentlich von Cicero beeinflusst worden'. Es soll im Folgenden herausgearbeitet werden, welche Idealvorstellungen des Redners es in der mittelalterlichen Predigtlehre gab, und ob (und in welchen Punkten) dieses Rednerideal mit dem Ideal übereinstimmt, das der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus an Gemeindeleiter und Diakone stellt. Ein wichtiger Vertreter der christlichen Beredsamkeit in der christlichen Spätantike ist Aurelius Augustinus (*354, ?430) mit seinem Werk >De doctrina Christiana< - >Die christliche Bildung<. Er stellt hier die Bered-samkeit (Rhetorik) und den Nutzen für die Christen gegenüber. Ein Brief, verfasst von Robert von Basevorn (*unbekannt, ?14. Jhd.), ist sozusagen das Paradebeispiel für das Rednerideal des Hochmittelalters. Anhand des ersten Briefes an Timotheus von Apostel Paulus kann das Ideal eines Predigers der frühchristlichen Antike, aber auch ein bis jetzt anhaltendes Ideal in vielen Kirchen, herausgearbeitet werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Auktionen - Eine Einführung in die Auktionstheorie by Julia Esau
Cover of the book Crowdfunding. Erfolgsfaktoren des Finanzierungsmodells by Julia Esau
Cover of the book Sportlehrerprofessionalität. Merkmale und Kompetenzentwicklung by Julia Esau
Cover of the book The Impact of ECB Monetary Policy on Stock and Bond Market Liquidity. The Case of Germany by Julia Esau
Cover of the book Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg by Julia Esau
Cover of the book Decolorization of Two Azo and Two Anthra- Quinone Dyes from the Dye Effluent using Tunic of Allium cepa derived activated carbon. The Response Surface Methodology by Julia Esau
Cover of the book Nationalsozialistische Herrschaft im Elsass und in Lothringen 1940 - 1944 by Julia Esau
Cover of the book Job and Housing Allocation Scheme for the County of Ludwigsburg - Stuttgart, Germany by Julia Esau
Cover of the book Konzeption eines Spielangebots by Julia Esau
Cover of the book Europäische Vogelschutzrichtlinie - Störfaktor für die Bundesstraße 50 neu by Julia Esau
Cover of the book Umwelterziehung in der Schule; Entwicklung, Stand und Probleme in der BRD by Julia Esau
Cover of the book Sportberichterstattung in US-amerikanischen Tageszeitungen - reflektierte oder konstruierte Wirklichkeit? by Julia Esau
Cover of the book Interpretative Gerontopsychologie by Julia Esau
Cover of the book Chinesische Entwicklungszusammenarbeit in Afrika - Das Angola-Modell by Julia Esau
Cover of the book Die Bedeutung des Regionalraums by Julia Esau
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy