Der Wirtschaftsprüfer und seine Datenbasis. Sachverhalt der Bilanzfälschung und Kreditbetrug in einem komplexen Unternehmen

Ein Prozess vor dem Landgericht Münster

Business & Finance, Accounting, Financial
Cover of the book Der Wirtschaftsprüfer und seine Datenbasis. Sachverhalt der Bilanzfälschung und Kreditbetrug in einem komplexen Unternehmen by Adalbert Rabich, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Adalbert Rabich ISBN: 9783638546195
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 18, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Adalbert Rabich
ISBN: 9783638546195
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 18, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: keine, , 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits zu Zeiten der Antike war augenscheinlich, dass Intrigen und Lügen keine sichere Basis fürVertrauen untereinander sein konnte. Im Mittelalter versuchte man, Mitteilungen und Angaben zur wirtschaftlichen Lage von Unternehmungen auf Stichhaltigkeit zu 'prüfen'. Zu Mitte des 19. Jahrhundert wurden die Daten-Aufbereitungen der Lage von Unternehmen auf ihre Vertrauenswürdigkeit bzw. Plausibilität näher untersucht. So beauftragte ein Baron seinen Rechtsanwalt mit der 'Prüfung' der vom Pächter seines landwirtschaftlichen Betriebes eingereichten Unterlagen. Später erledigten dies die Revisoren mit einer systematischen Untersuchung der Buchungs-Unterlagen. Um 1930 erschütterte die Weltwirtschaftskrise das gesamte volkswirtschaftliche System der Weimarer Republik, so dass die Regierung 1931 mit einer Notverordnung die gesetzliche Ordnungsgemäßigkeitsprüfung des Jahresabschlüsse von Kapitalgesellschaften einführte und damit die Grundlage für einen Berufsstand der Wirtschaftsprüfer schuf, der jedoch nicht verbeamtet wurde. 1932 wurde ein Institut der Wirtschaftsprüfergeschaffen, dem es obliegt, Richtlinien und Grundsätze für die ordnungsgemäße Berufsausübung zu konkretisieren. Damit rückte die Gewissenhaftigkeit und die Qualität des Wirtschaftsprüfers in den Mittelpunkt der Ausübung dieses Berufes. Es ist jedoch des einzelnen Prüfers eigene Festlegung, ob und wieweit er seine Qualität in Richtung auf eine Systemprüfung erweitert. Manchmal vertraute der Prüfer einfach den Vorjahresprüfungen, ggf. auch anderer verbundener Wirtschaftsprüfer, kritiklos. Das vom Wirtschaftsprüfer erteilte Testat wird - gewissermaßen in Erweiterung der Publikumswirksamkeit - zum allgemeinen Begriff eines Gütesiegels höherer Ordnung, d.h. der Nutzer des Prüfungsergebnisses geht von derAnnahmeaus, die Ertragskraft des geprüften Unternehmens entspräche dem Dargestellten und ließe sogar einen Schluss über seine Zukunft zu. Hier rückt diese Annahme in die Nähe der Verkündung von Börsenanalysten, die den Blick nur auf einige der markanten Kenn-Daten (Kurse) richten. Aktienkurse können das 'Bemühen, kritische Tatbestände in Unternehmen aufzudecken' jedoch lähmen. Das AktG von 1937 sieht ein Versagen des Testates in § 140 Abs. 3 vor, 'wenn eine falsche Darstellung von den Verhältnissen der Gesellschaft erweckt' werden kann. Die gesetzlichen Adressaten des Prüfberichtes sind gemäß KonTraG vom 27.04.1998 der Aufsichtsrat und die Vorstände einer Gesellschaft. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: keine, , 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits zu Zeiten der Antike war augenscheinlich, dass Intrigen und Lügen keine sichere Basis fürVertrauen untereinander sein konnte. Im Mittelalter versuchte man, Mitteilungen und Angaben zur wirtschaftlichen Lage von Unternehmungen auf Stichhaltigkeit zu 'prüfen'. Zu Mitte des 19. Jahrhundert wurden die Daten-Aufbereitungen der Lage von Unternehmen auf ihre Vertrauenswürdigkeit bzw. Plausibilität näher untersucht. So beauftragte ein Baron seinen Rechtsanwalt mit der 'Prüfung' der vom Pächter seines landwirtschaftlichen Betriebes eingereichten Unterlagen. Später erledigten dies die Revisoren mit einer systematischen Untersuchung der Buchungs-Unterlagen. Um 1930 erschütterte die Weltwirtschaftskrise das gesamte volkswirtschaftliche System der Weimarer Republik, so dass die Regierung 1931 mit einer Notverordnung die gesetzliche Ordnungsgemäßigkeitsprüfung des Jahresabschlüsse von Kapitalgesellschaften einführte und damit die Grundlage für einen Berufsstand der Wirtschaftsprüfer schuf, der jedoch nicht verbeamtet wurde. 1932 wurde ein Institut der Wirtschaftsprüfergeschaffen, dem es obliegt, Richtlinien und Grundsätze für die ordnungsgemäße Berufsausübung zu konkretisieren. Damit rückte die Gewissenhaftigkeit und die Qualität des Wirtschaftsprüfers in den Mittelpunkt der Ausübung dieses Berufes. Es ist jedoch des einzelnen Prüfers eigene Festlegung, ob und wieweit er seine Qualität in Richtung auf eine Systemprüfung erweitert. Manchmal vertraute der Prüfer einfach den Vorjahresprüfungen, ggf. auch anderer verbundener Wirtschaftsprüfer, kritiklos. Das vom Wirtschaftsprüfer erteilte Testat wird - gewissermaßen in Erweiterung der Publikumswirksamkeit - zum allgemeinen Begriff eines Gütesiegels höherer Ordnung, d.h. der Nutzer des Prüfungsergebnisses geht von derAnnahmeaus, die Ertragskraft des geprüften Unternehmens entspräche dem Dargestellten und ließe sogar einen Schluss über seine Zukunft zu. Hier rückt diese Annahme in die Nähe der Verkündung von Börsenanalysten, die den Blick nur auf einige der markanten Kenn-Daten (Kurse) richten. Aktienkurse können das 'Bemühen, kritische Tatbestände in Unternehmen aufzudecken' jedoch lähmen. Das AktG von 1937 sieht ein Versagen des Testates in § 140 Abs. 3 vor, 'wenn eine falsche Darstellung von den Verhältnissen der Gesellschaft erweckt' werden kann. Die gesetzlichen Adressaten des Prüfberichtes sind gemäß KonTraG vom 27.04.1998 der Aufsichtsrat und die Vorstände einer Gesellschaft. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Entstehung von Rundfunkübertragungsrechten und ihre geschichtliche Entwicklung am Beispiel der Fußball-Bundesliga by Adalbert Rabich
Cover of the book Das Gruppenverhalten in einer Organisation by Adalbert Rabich
Cover of the book Gegenüberstellung zentraler Unterschiede der Theorien in den internationalen Beziehungen by Adalbert Rabich
Cover of the book Erlös- und Kostenabweichungen als Aufgabe des Controllings als Wird/Plan-Messung aufgrund von Forecasts by Adalbert Rabich
Cover of the book Analyse und Interpretation der CXXXIV. canzone des Francesco Petrarca by Adalbert Rabich
Cover of the book Genogrammarbeit in der Familienberatung und -therapie - Zentrale Familienprobleme: Stieffamilie und Alkoholismus by Adalbert Rabich
Cover of the book Kulturelle Dichotomie Russlands: Moskau vs. Petersburg by Adalbert Rabich
Cover of the book Der unheimliche Gast by Adalbert Rabich
Cover of the book Der Wert des Wissens. Über die Messbarkeit von Wissen und dessen Rolle in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts by Adalbert Rabich
Cover of the book Zur Regelung von Entgeltfragen auf Tarif- und Betriebsebene by Adalbert Rabich
Cover of the book Natur und Megalithgrab. Gefährung des Megalithenbestandes durch direkte und indirekte florale Einflüsse am Denkmal sowie der unmittelbaren Umgebung by Adalbert Rabich
Cover of the book Drahtlose Technologien zur Multimedia-Verteilung by Adalbert Rabich
Cover of the book The Dangers of Political Instrumentalization of International Judicial Organs by Adalbert Rabich
Cover of the book Genussrechte im HGB-Jahresabschluss by Adalbert Rabich
Cover of the book Surfing & Styles: Zur Bedeutung von Lebensstil für die Gemeinschaft der Wellenreiter by Adalbert Rabich
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy