Sind dauerhafte Partnerbeziehungen noch möglich? Liebe und Parternschaft zwischen alten Leitbildern und neuen Lebensformen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Sind dauerhafte Partnerbeziehungen noch möglich? Liebe und Parternschaft zwischen alten Leitbildern und neuen Lebensformen by Mechthild Nitsch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mechthild Nitsch ISBN: 9783638323321
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 9, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mechthild Nitsch
ISBN: 9783638323321
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 9, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,5, Katholische Fachhochschule Norddeutschland Vechta, Sprache: Deutsch, Abstract: In den ersten beiden Jahrzehnten der Nachkriegsjahre galt für die Beziehung von Mann und Frau ein Leitbild, welches von der gesamten westdeutschen Bevölkerung mitgetragen, bejaht und gelebt wurde. Ein Leitbild, welches jedem Mann und jeder Frau die eigene Lebensbiographie vorzeichnete, nämlich: '...die legale, lebenslange, monogame Ehe zwischen Mann und Frau, die mit ihren Kindern in einem Haushalt leben und in der der Mann der Haupternährer und Autoritätsperson und die Frau primär für den Haushalt und die Erziehung der Kinder zuständig ist.' Entwickelt wurde dieses Leitbild bereits im 19. Jh. vom damaligen Bürgertum in Abgrenzung zu den Gepflogenheiten des Adels und in Abgrenzung zum 'Pöbel'. Verknüpft wurde das Leitbild im Bürgertum mit dem Ideal der romantischen Liebe. Infolge des zweiten Weltkrieges waren viele Familien durch Tod, Vertreibung und Gefangenschaft auseinander gerissen. Viele hatten Hunger, Not- und Angstsituationen erlebt. So lag nach dem Krieg auf der Familie die Hoffnung vieler, neue Sicherheiten zu erlangen, Lebenswertes neu zu erleben und in der Familie Geborgenheit erfahren zu dürfen (vgl. Nave-Herz 1988, S.65). Im Zuge des Wiederaufbaus waren die Familien dementsprechend auch die Basis für den Neubeginn, und die herrschende gesellschaftliche Struktur war (ist) angewiesen auf das 'Humanvermögen', welches die Familien produzier(t)en. Mit zunehmendem Wohlstand war die Familie als 'Bewahrerin der Traditionen' gedacht, ein Schonraum des Privaten, in dem sowohl die Regeneration der Berufstätigen (Männer) stattfinden konnte, als auch die Erziehung und Sozialisation der Kinder. Nachdem die Schrecken der Kriegsjahre überwunden waren und Wohlstand und Sicherheit ins Bewusstsein des Volkes einzog, vollzog sich Mitte der 60er Jahre eine Art 'Kulturelle Revolution', die auch vor den alten Leitbildern von Ehe und Familie nicht Halt machte. So sind Ehe und Familie nicht mehr per se aneinander gekoppelt und für Partnerschaft braucht man nicht mehr zwingend die Ehe. Die Art der Aufgabenverteilung obliegt der Vereinbarung der Partner und die Scheidungszahlen zeigen, dass die Ehe nicht mehr eine Paarbeziehung von Dauer sein muss. Peukert, Rüdiger: Familienformen im Wandel. 4.Aufl. Opladen, 2002, S.29.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,5, Katholische Fachhochschule Norddeutschland Vechta, Sprache: Deutsch, Abstract: In den ersten beiden Jahrzehnten der Nachkriegsjahre galt für die Beziehung von Mann und Frau ein Leitbild, welches von der gesamten westdeutschen Bevölkerung mitgetragen, bejaht und gelebt wurde. Ein Leitbild, welches jedem Mann und jeder Frau die eigene Lebensbiographie vorzeichnete, nämlich: '...die legale, lebenslange, monogame Ehe zwischen Mann und Frau, die mit ihren Kindern in einem Haushalt leben und in der der Mann der Haupternährer und Autoritätsperson und die Frau primär für den Haushalt und die Erziehung der Kinder zuständig ist.' Entwickelt wurde dieses Leitbild bereits im 19. Jh. vom damaligen Bürgertum in Abgrenzung zu den Gepflogenheiten des Adels und in Abgrenzung zum 'Pöbel'. Verknüpft wurde das Leitbild im Bürgertum mit dem Ideal der romantischen Liebe. Infolge des zweiten Weltkrieges waren viele Familien durch Tod, Vertreibung und Gefangenschaft auseinander gerissen. Viele hatten Hunger, Not- und Angstsituationen erlebt. So lag nach dem Krieg auf der Familie die Hoffnung vieler, neue Sicherheiten zu erlangen, Lebenswertes neu zu erleben und in der Familie Geborgenheit erfahren zu dürfen (vgl. Nave-Herz 1988, S.65). Im Zuge des Wiederaufbaus waren die Familien dementsprechend auch die Basis für den Neubeginn, und die herrschende gesellschaftliche Struktur war (ist) angewiesen auf das 'Humanvermögen', welches die Familien produzier(t)en. Mit zunehmendem Wohlstand war die Familie als 'Bewahrerin der Traditionen' gedacht, ein Schonraum des Privaten, in dem sowohl die Regeneration der Berufstätigen (Männer) stattfinden konnte, als auch die Erziehung und Sozialisation der Kinder. Nachdem die Schrecken der Kriegsjahre überwunden waren und Wohlstand und Sicherheit ins Bewusstsein des Volkes einzog, vollzog sich Mitte der 60er Jahre eine Art 'Kulturelle Revolution', die auch vor den alten Leitbildern von Ehe und Familie nicht Halt machte. So sind Ehe und Familie nicht mehr per se aneinander gekoppelt und für Partnerschaft braucht man nicht mehr zwingend die Ehe. Die Art der Aufgabenverteilung obliegt der Vereinbarung der Partner und die Scheidungszahlen zeigen, dass die Ehe nicht mehr eine Paarbeziehung von Dauer sein muss. Peukert, Rüdiger: Familienformen im Wandel. 4.Aufl. Opladen, 2002, S.29.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Developing and understanding of Australia's economy over the last two years by Mechthild Nitsch
Cover of the book Reorganization of Companies in the Context of Mergers & Acquisitions with the Focus on Interpersonal and Professional Problems by Mechthild Nitsch
Cover of the book Missionsarbeit, Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen; Eine Annäherung an das Thema by Mechthild Nitsch
Cover of the book Entwicklungen im preußischen Schulwesen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts - die Schulreformen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen by Mechthild Nitsch
Cover of the book Integration von Kindern mit Trisomie 21 als erster Schritt auf dem Weg der Inklusion by Mechthild Nitsch
Cover of the book Der Konflikt in Darfur by Mechthild Nitsch
Cover of the book Mythische Reliquien: Sparta by Mechthild Nitsch
Cover of the book Jugend und neue Medien. Nutzen und Gefahren für Jugendliche by Mechthild Nitsch
Cover of the book Über das Elend des Rheinischen Kapitalismus. Ist er noch zeitgemäß und gibt es Alternativen? by Mechthild Nitsch
Cover of the book 'Sittlichkeit und Kriminalität' von Karl Kraus - Eine Textinterpretation by Mechthild Nitsch
Cover of the book Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Untersuchungen zur Künzelsauer Berufsstruktur von 1690 anhand der Bürgerliste aus der Chronik von Augustin Faust by Mechthild Nitsch
Cover of the book Die personale Identität in Lockes 'An Essay Concerning Human Understanding' by Mechthild Nitsch
Cover of the book Rassenhygiene im Nationalsozialismus by Mechthild Nitsch
Cover of the book Warum ist die Arbeitslosigkeit in Europa so unterschiedlich? by Mechthild Nitsch
Cover of the book Emotionen als Bestandteil der Informationsverarbeitung: Wechselwirkungen mit neuro-kognitiven Funktionen by Mechthild Nitsch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy