Sprachnormen - ihre Geschichte, Funktion und Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht

ihre Geschichte, Funktion und Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Linguistics
Cover of the book Sprachnormen - ihre Geschichte, Funktion und Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht by Martin Feyen, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Martin Feyen ISBN: 9783638740470
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 4, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Feyen
ISBN: 9783638740470
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 4, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Britta Altenkamp-Nowicki will in den Landtag. Doch in ihrem Wahlkreis im Essener Westen weht ihr ein rauer Wind entgegen. Auf einer Versammlung ihres SPD-Ortsvereins geht eine schon etwas betagtere Genossin die ungeliebte Kandidatin scharf an. 'Und dann deine Aussprache: immer ,dat' und ,wat'! Hast du das denn an der Schule nicht gelernt? So kannst du uns doch in Düsseldorf nicht vertreten!' Die vorangehende Anekdote steht am Beginn dieser Arbeit, da in ihr eine Vermutung über den Zusammenhang zwischen einer bestimmten sprachlichen Varietät und der zu erwartenden Akzeptanz des transportierten Inhalts geäußert wird. Einfacher ausgedrückt: 'Wer ,dat' und ,wat' sagt wird im Landtag nicht ernstgenommen.' Mit der Schule wird zugleich auch die Institution benannt, der vermeintlich die Aufgabe zufällt, sprachliche Varietäten mit einer erwartungsgemäß niedrigeren Akzeptanz auszumerzen. Hinter dem Einwurf verbirgt sich also eine linguistische Hypothese mit weitreichenden Konsequenzen für die Sprachdidaktik: 1.) Die Benutzung bestimmter sprachlicher Varietäten verschafft ihren Sprechern in bestimmten kommunikativen Zusammenhängen eine höhere Akzeptanz, die Benutzung anderer Varietäten dagegen ist geeignet diese Akzeptanz von vorn herein zu untergraben. 2.) Da es die Aufgabe der Schule ist, die Schüler mit möglichst gleichen Chancen ins Berufsleben zu entlassen, muss sie diese dazu anhalten, sprachliche Charakteristika mit einer erwartungsgemäß niedrigen Akzeptanz abzulegen und sich statt dessen anderer sprachlicher Varietäten mit erwartungsgemäß höherer Akzeptanz zu bedienen. Die Untersuchung dieser zweigliedrigen Hypothese ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Dazu wird in einem ersten Schritt ein Blick auf die Geschichte sprachlicher Normen und ihrer Durchsetzung geworfen. In einem zweiten Schritt wird dieser Prozess dann am Beispiel des Französischen, das im Laufe der letzten 500 Jahre sehr weitgehenden und ausdauernden Versuchen einer Normierung ausgesetzt war, näher beleuchtet. Das Schicksal des Jiddischen und seiner Sprecher im 19. Jahrhundert wirft ein Licht auf den Zusammenhang zwischen Sprachnorm und sozialer Diskriminierung. Im dritten und letzten Schritt werden dann die Konsequenzen aus dem Vorangegangenen für den Fremdsprachenunterricht an deutschen Schulen erörtert.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Britta Altenkamp-Nowicki will in den Landtag. Doch in ihrem Wahlkreis im Essener Westen weht ihr ein rauer Wind entgegen. Auf einer Versammlung ihres SPD-Ortsvereins geht eine schon etwas betagtere Genossin die ungeliebte Kandidatin scharf an. 'Und dann deine Aussprache: immer ,dat' und ,wat'! Hast du das denn an der Schule nicht gelernt? So kannst du uns doch in Düsseldorf nicht vertreten!' Die vorangehende Anekdote steht am Beginn dieser Arbeit, da in ihr eine Vermutung über den Zusammenhang zwischen einer bestimmten sprachlichen Varietät und der zu erwartenden Akzeptanz des transportierten Inhalts geäußert wird. Einfacher ausgedrückt: 'Wer ,dat' und ,wat' sagt wird im Landtag nicht ernstgenommen.' Mit der Schule wird zugleich auch die Institution benannt, der vermeintlich die Aufgabe zufällt, sprachliche Varietäten mit einer erwartungsgemäß niedrigeren Akzeptanz auszumerzen. Hinter dem Einwurf verbirgt sich also eine linguistische Hypothese mit weitreichenden Konsequenzen für die Sprachdidaktik: 1.) Die Benutzung bestimmter sprachlicher Varietäten verschafft ihren Sprechern in bestimmten kommunikativen Zusammenhängen eine höhere Akzeptanz, die Benutzung anderer Varietäten dagegen ist geeignet diese Akzeptanz von vorn herein zu untergraben. 2.) Da es die Aufgabe der Schule ist, die Schüler mit möglichst gleichen Chancen ins Berufsleben zu entlassen, muss sie diese dazu anhalten, sprachliche Charakteristika mit einer erwartungsgemäß niedrigen Akzeptanz abzulegen und sich statt dessen anderer sprachlicher Varietäten mit erwartungsgemäß höherer Akzeptanz zu bedienen. Die Untersuchung dieser zweigliedrigen Hypothese ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Dazu wird in einem ersten Schritt ein Blick auf die Geschichte sprachlicher Normen und ihrer Durchsetzung geworfen. In einem zweiten Schritt wird dieser Prozess dann am Beispiel des Französischen, das im Laufe der letzten 500 Jahre sehr weitgehenden und ausdauernden Versuchen einer Normierung ausgesetzt war, näher beleuchtet. Das Schicksal des Jiddischen und seiner Sprecher im 19. Jahrhundert wirft ein Licht auf den Zusammenhang zwischen Sprachnorm und sozialer Diskriminierung. Im dritten und letzten Schritt werden dann die Konsequenzen aus dem Vorangegangenen für den Fremdsprachenunterricht an deutschen Schulen erörtert.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Kritische Würdigung der Kaufpreisallokation nach IFRS 3 by Martin Feyen
Cover of the book Die Grabungsgeschichte von Hattuscha by Martin Feyen
Cover of the book Physiologische Aspekte des Tauchens by Martin Feyen
Cover of the book Steuerung mit belastungsorientierter Auftragsfreigabe by Martin Feyen
Cover of the book Sportliche Leistungsschwankungen in Wettkämpfen by Martin Feyen
Cover of the book Workforce, employee resourcing and development and the role of human resources by Martin Feyen
Cover of the book Thomas Luckmann: Identität als universale Form by Martin Feyen
Cover of the book Das Taufkleid - die Taufe als Ritual und deren Bedeutung by Martin Feyen
Cover of the book Dialekte und Varietäten im Scots. Analyse regionaler und sozialer Unterschiede by Martin Feyen
Cover of the book Die europäische Währungsunion - Motor der europäischen Integration? by Martin Feyen
Cover of the book 'Dieses Mal ist alles anders' - Der Jahrhundert-Boom und der nachfolgende Crash im historischen Vergleich by Martin Feyen
Cover of the book Ethisch-moralische Prinzipien für Versicherungen by Martin Feyen
Cover of the book Unterrichtsentwurf für das Fach Religion in der Grundschule, 2. Klasse. Das Leben zur Zeit Jesu - Wohnen, Landschaftsformen, Tiere und Pflanzen by Martin Feyen
Cover of the book Das Bischofskollegium - Monarchisch bestimmt oder kollegial vereint? by Martin Feyen
Cover of the book Die Motive Deutschlands zur Intervention im Spanischen Bürgerkrieg 1936-39 by Martin Feyen
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy