Betriebsbedingte Kündigung und unternehmerische Entscheidungsfreiheit

Nonfiction, Reference & Language, Law, Labour & Employment
Cover of the book Betriebsbedingte Kündigung und unternehmerische Entscheidungsfreiheit by Christian Bitsch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christian Bitsch ISBN: 9783638471404
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 19, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christian Bitsch
ISBN: 9783638471404
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 19, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: gut (13), Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Gesellschaftsrecht und Arbeitsrecht), 142 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einst forderte Otto v.Gierke, ein Tropfen sozialistischen Öls müsse in das deutsche Privatrecht einsickern. In der Zeit des beginnenden 21. Jahrhunderts, in der den Deutschen allmählich zwar nicht die Arbeit, wohl aber die Arbeitsplätze ausgehen, werden in der öffentlichen Diskussion immer häufiger gegenteilige Äußerungen laut. So spricht der Volkswirt Meinhard Miegel von einer Arbeitnehmergesellschaft, die sich in Deutschland 'breit gemacht' habe. Im Kern der Diskussion steht dabei das deutsche Kündigungsschutzrecht. Während es manche für einen 'Arbeitsplatzkiller' halten, sehen andere keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Massenarbeitslosigkeit und Kündigungsschutz. Für die von Entlassungen und Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen steht bei alledem mehr als nur der Verlust der eigenen wirtschaftlichen Existenz auf dem Spiel. Der Arbeitsplatz bedeutet heute - so scheint es - weit mehr als bloßen Broterwerb. Vielmehr finden 'Freiheit und Würde darin ihren deutlichsten Ausdruck'. Der Kündigungsschutz hat sich nicht zuletzt deshalb zu einem festen Bestandteil im deutschen Arbeitsrecht entwickelt. Dennoch werden nach Schätzungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung jährlich etwa 7 Mio. Arbeitsverhältnisse beendet, davon rund 2 Mio. durch Arbeitgeberkündigungen. Den größten Teil hiervon machen die sogenannten betriebsbedingten Kündigungen aus. Nicht selten kommt es im Anschluss an eine Kündigung zu Auseinandersetzungen vor den Arbeitsgerichten, in deren Verlauf die arbeitgeberseitige Kündigungsentscheidung einer richterlichen Kontrolle unterzogen wird. Die Unternehmer sehen hierin freilich eine empfindliche Einschränkung ihrer Gestaltungs- und Bewegungsfreiheit und fordern alsbaldige Reformen auf diesem Gebiet oder plädieren zumindest für eine stärkere 'Zurückhaltung des Arbeitsrechts'. Solche Aussagen sind auch in der rechtswissenschaftlichen Diskussion zu hören9, insbesondere nachdem die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) in aktuellen kündigungsschutzrechtlichen Entscheidungen für Aufsehen sorgte. Im Mittelpunkt des Streits steht dabei der Konflikt zwischen dem Schutz vor ungerechtfertigten Kündigungen aus betrieblichen Gründen einerseits und dem Schutz hinreichender Bewegungsfreiheit der Unternehmen im Zeitalter des globalisierten Wettbewerbs andererseits.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: gut (13), Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Gesellschaftsrecht und Arbeitsrecht), 142 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einst forderte Otto v.Gierke, ein Tropfen sozialistischen Öls müsse in das deutsche Privatrecht einsickern. In der Zeit des beginnenden 21. Jahrhunderts, in der den Deutschen allmählich zwar nicht die Arbeit, wohl aber die Arbeitsplätze ausgehen, werden in der öffentlichen Diskussion immer häufiger gegenteilige Äußerungen laut. So spricht der Volkswirt Meinhard Miegel von einer Arbeitnehmergesellschaft, die sich in Deutschland 'breit gemacht' habe. Im Kern der Diskussion steht dabei das deutsche Kündigungsschutzrecht. Während es manche für einen 'Arbeitsplatzkiller' halten, sehen andere keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Massenarbeitslosigkeit und Kündigungsschutz. Für die von Entlassungen und Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen steht bei alledem mehr als nur der Verlust der eigenen wirtschaftlichen Existenz auf dem Spiel. Der Arbeitsplatz bedeutet heute - so scheint es - weit mehr als bloßen Broterwerb. Vielmehr finden 'Freiheit und Würde darin ihren deutlichsten Ausdruck'. Der Kündigungsschutz hat sich nicht zuletzt deshalb zu einem festen Bestandteil im deutschen Arbeitsrecht entwickelt. Dennoch werden nach Schätzungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung jährlich etwa 7 Mio. Arbeitsverhältnisse beendet, davon rund 2 Mio. durch Arbeitgeberkündigungen. Den größten Teil hiervon machen die sogenannten betriebsbedingten Kündigungen aus. Nicht selten kommt es im Anschluss an eine Kündigung zu Auseinandersetzungen vor den Arbeitsgerichten, in deren Verlauf die arbeitgeberseitige Kündigungsentscheidung einer richterlichen Kontrolle unterzogen wird. Die Unternehmer sehen hierin freilich eine empfindliche Einschränkung ihrer Gestaltungs- und Bewegungsfreiheit und fordern alsbaldige Reformen auf diesem Gebiet oder plädieren zumindest für eine stärkere 'Zurückhaltung des Arbeitsrechts'. Solche Aussagen sind auch in der rechtswissenschaftlichen Diskussion zu hören9, insbesondere nachdem die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) in aktuellen kündigungsschutzrechtlichen Entscheidungen für Aufsehen sorgte. Im Mittelpunkt des Streits steht dabei der Konflikt zwischen dem Schutz vor ungerechtfertigten Kündigungen aus betrieblichen Gründen einerseits und dem Schutz hinreichender Bewegungsfreiheit der Unternehmen im Zeitalter des globalisierten Wettbewerbs andererseits.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Bestimmung der Bodenfeuchte mit Fernerkundungsmethoden by Christian Bitsch
Cover of the book Normgerechte Textverarbeitung nach DIN 5008 (Unterweisung Bürokaufmann / -frau) by Christian Bitsch
Cover of the book Vergleich der bilanzpolitischen Möglichkeiten zwischen IFRS und HGB (BilMoG) bezüglich latenter Steuern by Christian Bitsch
Cover of the book Nuclear power and energy future. A comparative analysis of Italy and Germany by Christian Bitsch
Cover of the book Organisatorische, rechtliche und institutionelle Bedingungen der Erwachsenenbildung; mit einem exemplarischen Exkurs zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit by Christian Bitsch
Cover of the book Das Steuergeheimnis: §30 Abgabenordnung by Christian Bitsch
Cover of the book Exegese zu Markus 2,1-12 by Christian Bitsch
Cover of the book Proxy voting behavior of institutional investors: Evidence from TIAA-CREF by Christian Bitsch
Cover of the book Theorien und Modelle der BWL - I by Christian Bitsch
Cover of the book Der Marienaltar des Germanischen Nationalmuseum Nürnberg - Versuch einer Rekonstruktion des Gesamtprogramms by Christian Bitsch
Cover of the book Was ist Fantasy? Eine Abhandlung am Beispiel einer Erzählung des russischen Autors Michail Uspenskij by Christian Bitsch
Cover of the book Das Europäische Parlament by Christian Bitsch
Cover of the book Maria Montessoris 'Freie Arbeit' by Christian Bitsch
Cover of the book Zivilreligion in den USA und in Japan - ein Vergleich der Konzepte von Robert N. Bellah und Shmuel N. Eisenstadt by Christian Bitsch
Cover of the book Ein Vergleich der Großen Koalitionen auf Bundesebene. Was erste und zweite Große Koalition für die dritte (nicht) bedeuten by Christian Bitsch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy