Die nationalsozialistische Bauerngesetzgebung

Schwerpunkt: Das Reichserbhofgesetz von 1933

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Die nationalsozialistische Bauerngesetzgebung by Gerhard Schober, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Gerhard Schober ISBN: 9783640847037
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Gerhard Schober
ISBN: 9783640847037
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: gut, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die unmittelbar nach dem Beginn der NS-Herrschaft einsetzende nationalsozialistische 'Rassenpolitik' beruhte auf folgendem Gedankengang Hitlers: 'Die Blutsmischung und das dadurch bedingte Senken des Rassenniveaus ist die alleinige Ursache des Absterbens alter Kulturen; denn die Menschen gehen nicht an verlorenen Kriegen zugrunde, sondern am Verlust jener Widerstandskraft, die nur dem reinen Blute zu eigen ist.' Um die Qualität des deutschen Erbgutes zu verbessern, sollte deshalb das für 'schädlich befundene fremdrassige Blut' aus der Volkgemeinschaft ausgeschieden werden. Den Auftakt hierfür bildete im April 1933 § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (sog. 'Arierparagraph'), der die Entlassung aller jüdischen Beamten, Angestellten und Arbeiter aus dem Staatsdienst anordnete. Mit diesem Gesetz, dem rund 3.000 antijüdische Gesetze und Verordnungen während der NS-Zeit folgten, wurde die nationalsozialistische Rassenlehre erstmals gesetzestechnisch wirksam. Neben dem Ausschluss von 'unreinem Blut' war eine Steigerung der eigenen Rassenqualität durch eine 'Aufzüchtung' (bzw. 'Aufnordung') geplant. Für diese Aufgabe schien den Nationalsozialisten der geburtenstarke Bauernstand prädestiniert. Denn 'die Bevölkerung auf dem Land ist...durchweg gesünder, kräftiger und noch kaum durch artfremdes Blut verdorben.' Zur Umsetzung der Wiederaufzucht sollten die germanischen Bauern auf sog. Erbhöfen 'erbgesunden' Nachwuchs aus ihrem 'noch unbefleckten Erbgut' hervorbringen, um ihn an die übrige Bevölkerung abzugeben und so der angestrebten 'Aufnordung' Schritt für Schritt näher zu kommen. Seine rechtliche Grundlage fand dieses Vorhaben in dem bereits Ende September 1933 verabschiedeten Reichserbhofgesetz. Wegen seiner Ausrichtung verwundert es nicht, dass es unter allen agrarpolitischen Maßnahmen des NS-Staates als das am stärksten ideologisch geprägte Gesetz gilt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: gut, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die unmittelbar nach dem Beginn der NS-Herrschaft einsetzende nationalsozialistische 'Rassenpolitik' beruhte auf folgendem Gedankengang Hitlers: 'Die Blutsmischung und das dadurch bedingte Senken des Rassenniveaus ist die alleinige Ursache des Absterbens alter Kulturen; denn die Menschen gehen nicht an verlorenen Kriegen zugrunde, sondern am Verlust jener Widerstandskraft, die nur dem reinen Blute zu eigen ist.' Um die Qualität des deutschen Erbgutes zu verbessern, sollte deshalb das für 'schädlich befundene fremdrassige Blut' aus der Volkgemeinschaft ausgeschieden werden. Den Auftakt hierfür bildete im April 1933 § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (sog. 'Arierparagraph'), der die Entlassung aller jüdischen Beamten, Angestellten und Arbeiter aus dem Staatsdienst anordnete. Mit diesem Gesetz, dem rund 3.000 antijüdische Gesetze und Verordnungen während der NS-Zeit folgten, wurde die nationalsozialistische Rassenlehre erstmals gesetzestechnisch wirksam. Neben dem Ausschluss von 'unreinem Blut' war eine Steigerung der eigenen Rassenqualität durch eine 'Aufzüchtung' (bzw. 'Aufnordung') geplant. Für diese Aufgabe schien den Nationalsozialisten der geburtenstarke Bauernstand prädestiniert. Denn 'die Bevölkerung auf dem Land ist...durchweg gesünder, kräftiger und noch kaum durch artfremdes Blut verdorben.' Zur Umsetzung der Wiederaufzucht sollten die germanischen Bauern auf sog. Erbhöfen 'erbgesunden' Nachwuchs aus ihrem 'noch unbefleckten Erbgut' hervorbringen, um ihn an die übrige Bevölkerung abzugeben und so der angestrebten 'Aufnordung' Schritt für Schritt näher zu kommen. Seine rechtliche Grundlage fand dieses Vorhaben in dem bereits Ende September 1933 verabschiedeten Reichserbhofgesetz. Wegen seiner Ausrichtung verwundert es nicht, dass es unter allen agrarpolitischen Maßnahmen des NS-Staates als das am stärksten ideologisch geprägte Gesetz gilt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das Verhältnis zwischen Friedrich II und dem Deutschen Orden by Gerhard Schober
Cover of the book Maut-Systeme in Europa im Vergleich by Gerhard Schober
Cover of the book Die Abtreibungsdebatte und die Schwierigkeit eines Konsenses by Gerhard Schober
Cover of the book Der Wandel der Stadien von Religionen nach Günter Lanczkowski, dargestellt am Buddhismus by Gerhard Schober
Cover of the book Altruismus und prosoziales Verhalten bei Kindern by Gerhard Schober
Cover of the book Die historische Rolle der Stauferpfalz Wimpfen by Gerhard Schober
Cover of the book Die Verfügbarkeit der Lust bei Epikur by Gerhard Schober
Cover of the book Wie beurteilen Schüler ihren persönlichen Nutzen durch die Teilnahme am Berufsgrundschuljahr? by Gerhard Schober
Cover of the book Das Menschenbild der Kain und Abel-Perikope (Gen 4, 1-16) in der biblischen Urgeschichte by Gerhard Schober
Cover of the book Das Klaviertrio Nr. 1 von Johannes Brahms by Gerhard Schober
Cover of the book Aspektuelle Verbalperiphrasen im Spanischen by Gerhard Schober
Cover of the book Marketing Campaign for Budweiser by Gerhard Schober
Cover of the book Reporting and Big Data. Big Data as one megatrend of industry 4.0 and the impacts on controlling by Gerhard Schober
Cover of the book Das geringfügige Beschäftigungsverhältnis by Gerhard Schober
Cover of the book Die Entwicklung der sozialen Arbeit im modernen Wohlfahrtsstaat by Gerhard Schober
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy