Der Hochleistungssport in der DDR

Nonfiction, Sports, History
Cover of the book Der Hochleistungssport in der DDR by Lisa Marlen Häßler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Lisa Marlen Häßler ISBN: 9783640209019
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 11, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Lisa Marlen Häßler
ISBN: 9783640209019
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 11, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Sportinstitut), Veranstaltung: Sport in der modernen Gesellschaft, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Meine Bachelor-Arbeit im Fach Sport bezieht sich auf das Thema des DDR-Hochleistungssports als Mittel zum Zweck. In dem oben angeführten Zitat wird deutlich, dass es schon wenige Jahre nach Gründung der DDR zu einer politischen Instrumentalisierung des Sports kommen sollte. Der Sport als populärster gesellschaftlicher Bereich diente somit als Medium, um die staatlichen Ziele zu verwirklichen. Die Leistung im Sport stand nun im Mittelpunkt, um die politischen Ideologien der DDR durchzusetzen und jeder Sportler hatte sich dem - stark an der Sowjetunion orientierten - Sportsystem anzupassen, wenn er längerfristig erfolgreich sein wollte. Um bestmögliche Leistung zu erbringen, war das System des Hochleistungssports in der DDR auf 'weitgehende relative operative Autonomie' angelegt, welche nur annähernd erreicht werden konnte, sobald das Sportsystem dem der Gesellschaft gerecht wurde oder dieses sogar übertraf. Das Erbringen perfekter sportlicher Leistungen stellte eine weitere Möglichkeit dar, die eben erwähnte Autonomie zu erreichen. Im Dezember 1948 stellte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) eine Forderung, mit der man die sowjetische Sportwissenschaft in den darauf folgenden Jahren identifizieren sollte: 'Körperkultur und Sport in jeden Winkel des Landes zu verbreiten und das Fertigkeitsniveau in einer solchen Weise anzuheben, dass sowjetische Sportler weltweite Überlegenheit in den wesentlichen Sportarten in der unmittelbaren Zukunft erbringen' (Riordan 1977, S. 165 in: Buss/Becker, 2001, S. 539). Die absolute Leistungssteigerung, die sogenannte 'Anthropomaximologie', wurde als Ziel gesetzt (vgl. Krüger, in: Buss/Becker, 2001, S. 539). Wichtig war es nun, zur richtigen Zeit in Bestform zu sein und nicht nur einfach zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Sportlerlaufbahn. Walter Ulbricht und sein Nachfolger Erich Honecker sahen den Sport als ein 'Instrument des Klassenkampfes', der die Überlegenheit des gesamten sozialistischen Systems zum Ausdruck bringen sollte. Auch der langjährige Minister für Staatssicherheit in der DDR, Erich Mielke, verstand den Sport als eine 'wichtige politische Waffe [...] die wir zur Stärkung unserer sozialistischen Heimat, zur Erhöhung des internationalen Ansehens des Sozialismus, zur Erhaltung des Friedens und zur Völkerverständigung einsetzen' (Holzweißig, 1988, S. 7)

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Sportinstitut), Veranstaltung: Sport in der modernen Gesellschaft, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Meine Bachelor-Arbeit im Fach Sport bezieht sich auf das Thema des DDR-Hochleistungssports als Mittel zum Zweck. In dem oben angeführten Zitat wird deutlich, dass es schon wenige Jahre nach Gründung der DDR zu einer politischen Instrumentalisierung des Sports kommen sollte. Der Sport als populärster gesellschaftlicher Bereich diente somit als Medium, um die staatlichen Ziele zu verwirklichen. Die Leistung im Sport stand nun im Mittelpunkt, um die politischen Ideologien der DDR durchzusetzen und jeder Sportler hatte sich dem - stark an der Sowjetunion orientierten - Sportsystem anzupassen, wenn er längerfristig erfolgreich sein wollte. Um bestmögliche Leistung zu erbringen, war das System des Hochleistungssports in der DDR auf 'weitgehende relative operative Autonomie' angelegt, welche nur annähernd erreicht werden konnte, sobald das Sportsystem dem der Gesellschaft gerecht wurde oder dieses sogar übertraf. Das Erbringen perfekter sportlicher Leistungen stellte eine weitere Möglichkeit dar, die eben erwähnte Autonomie zu erreichen. Im Dezember 1948 stellte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) eine Forderung, mit der man die sowjetische Sportwissenschaft in den darauf folgenden Jahren identifizieren sollte: 'Körperkultur und Sport in jeden Winkel des Landes zu verbreiten und das Fertigkeitsniveau in einer solchen Weise anzuheben, dass sowjetische Sportler weltweite Überlegenheit in den wesentlichen Sportarten in der unmittelbaren Zukunft erbringen' (Riordan 1977, S. 165 in: Buss/Becker, 2001, S. 539). Die absolute Leistungssteigerung, die sogenannte 'Anthropomaximologie', wurde als Ziel gesetzt (vgl. Krüger, in: Buss/Becker, 2001, S. 539). Wichtig war es nun, zur richtigen Zeit in Bestform zu sein und nicht nur einfach zu einem beliebigen Zeitpunkt in seiner Sportlerlaufbahn. Walter Ulbricht und sein Nachfolger Erich Honecker sahen den Sport als ein 'Instrument des Klassenkampfes', der die Überlegenheit des gesamten sozialistischen Systems zum Ausdruck bringen sollte. Auch der langjährige Minister für Staatssicherheit in der DDR, Erich Mielke, verstand den Sport als eine 'wichtige politische Waffe [...] die wir zur Stärkung unserer sozialistischen Heimat, zur Erhöhung des internationalen Ansehens des Sozialismus, zur Erhaltung des Friedens und zur Völkerverständigung einsetzen' (Holzweißig, 1988, S. 7)

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das schwedische Bildungssystem by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Der reiche Jüngling und der Lohn der Nachfolge by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Varianten des Kapitalismus by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Der Heilige Krieg gegen die zivile Gesellschaft by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Russischer Parlamentarismus vs. Weltkultur by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Die Olympischen Spiele im Kalten Krieg by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Credit Rating Agencies. What Impact Do They Have and Do We Really Need Them? by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Beratung und Psychotherapie by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Begründbarkeit von Forderungen aus PISA für Reformen des Bildungssystems by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Multikulturalität in den USA by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Interaktion und Gefühlsarbeit by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Elemente der 'gothic tradition' in den Kurzprosawerken Edgar Allan Poes by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Grundlagen des Strategischen und Operativen Projektcontrollings by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Sozialpädagogische Kommunikationsberatung in der Schule - Erfahrungen von Schülern mit Schulsozialarbeit by Lisa Marlen Häßler
Cover of the book Restructuring society - The concept of hybridity among different ethnic groups in Tony Kushner's 'Angels in America' by Lisa Marlen Häßler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy