Die allgemeine Definition der Sinneswahrnehmung bei Aristoteles

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Die allgemeine Definition der Sinneswahrnehmung bei Aristoteles by Werner Müller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Werner Müller ISBN: 9783638531641
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 8, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Werner Müller
ISBN: 9783638531641
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 8, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der gängigen Lehrmeinung zufolge ist die Schrift 'Über die Seele' ein Spätwerk des Aristoteles. Da zudem seine Aufzeichnungen für Vorlesungen an der Akademie vorgesehen waren, so ist damit zu rechnen, daß der Autor Gedanken aus anderen, früheren Werken immer wieder voraussetzen wird, auch ohne explizit auf diese hinzuweisen. Es scheint mir daher unerläßlich, der Untersuchung über die allgemeine Definition der Wahrnehmung den Grundgedanken der aristotelischen Philosophie vorauszuschicken. Stark vereinfacht läßt sich die Philosophie des Aristoteles in der Formel'Sein ist werden' bzw. 'Sein istBewegung' zusammenfassen. Damit ist gemeint, daß alle natürlichen Dinge nach der Verwirklichung (energeia) ihres Wesens (ousia) streben. Dabei ist das Wesen der Dinge in der Materie zunächst nur der Möglichkeit (dynamis) nach angelegt; im Laufe der Entwicklung manifestiert sich das Wesen allmählich in der Form (eidos), die zugleich das Ziel (telos) der Entwicklung ist. An allem Seiendem (Werdenden) lassen sich also drei Strukturmomente finden, nämlich Beraubung, Materie und Form. Werden heißt bei Aristoteles also immer etwas werden, nämlich eine Veränderung (Umschlag) bezüglich Qualität, Quantität, Ort und Substanz. Ein Umschlag der Substanz vom potentiell zum wirklich Seienden meint das Werden im engeren Sinne. Alles Seiende (Werdende, Bewegte) wird bewegt von etwas, das immer etwas anderes ist als das Bewegte und dieses kann außerhalb oder innerhalb des Bewegten liegen. So trägt das Natürliche den Ursprung seiner Bewegung in sich selbst; wie die Ruder das Schiff, so bewegt die Seele den Körper. Anders verhält es sich bei künstlichen Dingen: der Handwerker wirkt als äußere Ursache auf den Stoff ein, um ihm zu einem bestimmten Zweck eine bestimmte Form zu verleihen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der gängigen Lehrmeinung zufolge ist die Schrift 'Über die Seele' ein Spätwerk des Aristoteles. Da zudem seine Aufzeichnungen für Vorlesungen an der Akademie vorgesehen waren, so ist damit zu rechnen, daß der Autor Gedanken aus anderen, früheren Werken immer wieder voraussetzen wird, auch ohne explizit auf diese hinzuweisen. Es scheint mir daher unerläßlich, der Untersuchung über die allgemeine Definition der Wahrnehmung den Grundgedanken der aristotelischen Philosophie vorauszuschicken. Stark vereinfacht läßt sich die Philosophie des Aristoteles in der Formel'Sein ist werden' bzw. 'Sein istBewegung' zusammenfassen. Damit ist gemeint, daß alle natürlichen Dinge nach der Verwirklichung (energeia) ihres Wesens (ousia) streben. Dabei ist das Wesen der Dinge in der Materie zunächst nur der Möglichkeit (dynamis) nach angelegt; im Laufe der Entwicklung manifestiert sich das Wesen allmählich in der Form (eidos), die zugleich das Ziel (telos) der Entwicklung ist. An allem Seiendem (Werdenden) lassen sich also drei Strukturmomente finden, nämlich Beraubung, Materie und Form. Werden heißt bei Aristoteles also immer etwas werden, nämlich eine Veränderung (Umschlag) bezüglich Qualität, Quantität, Ort und Substanz. Ein Umschlag der Substanz vom potentiell zum wirklich Seienden meint das Werden im engeren Sinne. Alles Seiende (Werdende, Bewegte) wird bewegt von etwas, das immer etwas anderes ist als das Bewegte und dieses kann außerhalb oder innerhalb des Bewegten liegen. So trägt das Natürliche den Ursprung seiner Bewegung in sich selbst; wie die Ruder das Schiff, so bewegt die Seele den Körper. Anders verhält es sich bei künstlichen Dingen: der Handwerker wirkt als äußere Ursache auf den Stoff ein, um ihm zu einem bestimmten Zweck eine bestimmte Form zu verleihen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Koran, Islam, Islamismus. Ein Vergleich anhand der Stellung der Frau und der Theorie Bassam Tibis by Werner Müller
Cover of the book Die philosophische Aneignung und Transformation der Institution Knabenliebe in der Rede des Sokrates by Werner Müller
Cover of the book Katalanisch. Sprache, Sprachgeschichte und Status in Spanien by Werner Müller
Cover of the book Die selbsterfüllende Prophezeiung im Schulwesen by Werner Müller
Cover of the book Vietnam War coverage on U.S. television newscasts by Werner Müller
Cover of the book Der Vertrag von Versailles by Werner Müller
Cover of the book Die Osterweiterung der NATO by Werner Müller
Cover of the book Die südafrikanische Stadt: Strukturen, Prozesse und Problem vor und nach der Apartheid by Werner Müller
Cover of the book Kunst, Symbole und Zeichen des Buddhismus by Werner Müller
Cover of the book Erkenntnisgewinn über kollektive Intentionalität - Perspektiven und Grenzen by Werner Müller
Cover of the book Roman Ingarden - Das Literarische Kunstwerk by Werner Müller
Cover of the book Leistungsbestimmte Faktoren im Fußball by Werner Müller
Cover of the book Landgraf Philipp von Hessen und Martin Luther - Briefwechsel by Werner Müller
Cover of the book Social-Media-Marketing als Kommunikationsinstrument: Wie Unternehmen von Social Media profitieren können by Werner Müller
Cover of the book Die 'Rêveries' Josephs II. von 1763. Nur Träumereien oder Ausgangspunkt intensiver Reformen? by Werner Müller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy