Die USA als anti-koloniale Supermacht und die französischen Kolonialkriege in Indochina und Algerien

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Die USA als anti-koloniale Supermacht und die französischen Kolonialkriege in Indochina und Algerien by Mareike Bibow, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mareike Bibow ISBN: 9783638846875
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 2, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mareike Bibow
ISBN: 9783638846875
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 2, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: USA, Note: 1,3, Universität Leipzig, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Frankreich ist es zuweilen besonders schwer gefallen, sein Kolonialreich nach dem 2. Weltkrieg in die Unabhängigkeit zu entlassen. Dies verdeutlichen vor allem die beiden kostspieligen und langjährigen Kriege in Indochina (1946-1954) und Algerien (1954-1962), die hier im Mittelpunkt stehen werden. Das soll jedoch nicht zu dem Eindruck führen, Frankreich habe immer mit aller Macht versucht, ihre Kolonien zu halten - tatsächlich verliefen die Dekolonisationsprozesse sehr unterschiedlich und in Teilen auch relativ 'friedlich', so in Tunesien und den Kolonien der Sub-Sahara. Es soll hier jedoch nicht Aufgabe sein, über die französische Dekolonisation, weder im Allgemeinen noch im Speziellen, zu urteilen. Vielmehr werfen die beiden Kriege eine ganz andere Frage auf: die nach der 'indépendance' Frankreichs zu Zeiten des Kalten Krieges. Diese wird grundsätzlich eher angezweifelt, mit Verweis auf das Erstarken der USA und UdSSR zu Supermächten, das Entstehen einer bipolaren Welt und die damit notwendige Westbindung der ehemaligen Kolonialmächte, unter ihnen die beiden 'Großen', Großbritannien und Frankreich. Tatsächlich hat Großbritannien in Dekolonisationsfragen verstärkt auf Diplomatie gesetzt und die Zustimmung der USA gesucht, mit Verweis auf die eigene wirtschaftliche Abhängigkeit. Dies wird am Beispiel Palästina deutlich: Der damalige Außenminister Bevin hat nach dem 2. Weltkrieg ein anglo-amerikanisches Komitee zur Palästinafrage berufen, in der Hoffnung, dies würde einen Konsens zwischen den USA und Großbritannien schaffen, der von ihm als notwendig für die finanzielle Restauration Großbritanniens betrachtet wurde. Nun waren die ökonomischen Unterstützungen im Rahmen des Marshall-Plans sowohl für Großbritannien als auch für Frankreich von großer Bedeutung, das Verhältnis zu dem großen Partner USA ganz anders. Daher stellt sich die Frage, wie abhängig und schwach Frankreich im internationalen System nach 1945 wirklich war, wenn es sich 16 Jahre Kolonialkrieg leisten konnte, und dies nicht nur im finanziellen Sinne. Schließlich gaben sich die USA offenkundig als anti-koloniale Macht, die mit der Atlantik-Charta auf das 'Selbstbestimmungsrecht der Völker' pochte. Auf den ersten Blick zeugen diese beiden Kolonialkriege von einer relativen Unabhängigkeit Frankreichs gegenüber dieser anti-kolonialen Macht. Zwei Möglichkeiten bleiben, um diesen Widerspruch zwischen anti-kolonialer Großmacht und französischen Kolonialkriegen zu lösen: Entweder waren die antikolonialen USA nur bedingt antikolonial; oder das geschwächte Frankreich nur bedingt von den USA abhängig. Die beiden Kolonialkriege in Indochina und Algerien stellen offensichtlich die Bedeutung dieses internationalen Faktors, Supermacht USA und Kalter Krieg, der Dekolonisationstheorie in Frage. Auf diese Theorie wird im ersten Teil eingegangen. Danach steht die Metropole, die Situation im Nachkriegsfrankreich im Vordergrund. Schließlich werden die Situationen in der Peripherie, in Indochina und Algerien, sowie die Ursachen für den Dekolonisationsprozess vorgestellt. Besonders wird dabei auf die Rolle der USA eingegangen, ihre Einflussmöglichkeiten und Interessen in den jeweiligen Gebieten. Letztlich stellt sich die Frage nach der Relevanz der USA als internationaler Faktor für die Dekolonisationsprozesse Frankreichs.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: USA, Note: 1,3, Universität Leipzig, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Frankreich ist es zuweilen besonders schwer gefallen, sein Kolonialreich nach dem 2. Weltkrieg in die Unabhängigkeit zu entlassen. Dies verdeutlichen vor allem die beiden kostspieligen und langjährigen Kriege in Indochina (1946-1954) und Algerien (1954-1962), die hier im Mittelpunkt stehen werden. Das soll jedoch nicht zu dem Eindruck führen, Frankreich habe immer mit aller Macht versucht, ihre Kolonien zu halten - tatsächlich verliefen die Dekolonisationsprozesse sehr unterschiedlich und in Teilen auch relativ 'friedlich', so in Tunesien und den Kolonien der Sub-Sahara. Es soll hier jedoch nicht Aufgabe sein, über die französische Dekolonisation, weder im Allgemeinen noch im Speziellen, zu urteilen. Vielmehr werfen die beiden Kriege eine ganz andere Frage auf: die nach der 'indépendance' Frankreichs zu Zeiten des Kalten Krieges. Diese wird grundsätzlich eher angezweifelt, mit Verweis auf das Erstarken der USA und UdSSR zu Supermächten, das Entstehen einer bipolaren Welt und die damit notwendige Westbindung der ehemaligen Kolonialmächte, unter ihnen die beiden 'Großen', Großbritannien und Frankreich. Tatsächlich hat Großbritannien in Dekolonisationsfragen verstärkt auf Diplomatie gesetzt und die Zustimmung der USA gesucht, mit Verweis auf die eigene wirtschaftliche Abhängigkeit. Dies wird am Beispiel Palästina deutlich: Der damalige Außenminister Bevin hat nach dem 2. Weltkrieg ein anglo-amerikanisches Komitee zur Palästinafrage berufen, in der Hoffnung, dies würde einen Konsens zwischen den USA und Großbritannien schaffen, der von ihm als notwendig für die finanzielle Restauration Großbritanniens betrachtet wurde. Nun waren die ökonomischen Unterstützungen im Rahmen des Marshall-Plans sowohl für Großbritannien als auch für Frankreich von großer Bedeutung, das Verhältnis zu dem großen Partner USA ganz anders. Daher stellt sich die Frage, wie abhängig und schwach Frankreich im internationalen System nach 1945 wirklich war, wenn es sich 16 Jahre Kolonialkrieg leisten konnte, und dies nicht nur im finanziellen Sinne. Schließlich gaben sich die USA offenkundig als anti-koloniale Macht, die mit der Atlantik-Charta auf das 'Selbstbestimmungsrecht der Völker' pochte. Auf den ersten Blick zeugen diese beiden Kolonialkriege von einer relativen Unabhängigkeit Frankreichs gegenüber dieser anti-kolonialen Macht. Zwei Möglichkeiten bleiben, um diesen Widerspruch zwischen anti-kolonialer Großmacht und französischen Kolonialkriegen zu lösen: Entweder waren die antikolonialen USA nur bedingt antikolonial; oder das geschwächte Frankreich nur bedingt von den USA abhängig. Die beiden Kolonialkriege in Indochina und Algerien stellen offensichtlich die Bedeutung dieses internationalen Faktors, Supermacht USA und Kalter Krieg, der Dekolonisationstheorie in Frage. Auf diese Theorie wird im ersten Teil eingegangen. Danach steht die Metropole, die Situation im Nachkriegsfrankreich im Vordergrund. Schließlich werden die Situationen in der Peripherie, in Indochina und Algerien, sowie die Ursachen für den Dekolonisationsprozess vorgestellt. Besonders wird dabei auf die Rolle der USA eingegangen, ihre Einflussmöglichkeiten und Interessen in den jeweiligen Gebieten. Letztlich stellt sich die Frage nach der Relevanz der USA als internationaler Faktor für die Dekolonisationsprozesse Frankreichs.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wirtschaftsethik? by Mareike Bibow
Cover of the book Organisatorische Steuerung in sozialwirtschaftlichen Einrichtungen by Mareike Bibow
Cover of the book Nationalstaatsbestrebungen in der künstlerischen Bildungselite Polens zur Zeit des geteilten Polens by Mareike Bibow
Cover of the book Die SWOT-Analyse als Diagnose in Veränderungsprozessen by Mareike Bibow
Cover of the book Die Einführung von Real Estate Investment Trusts in Deutschland by Mareike Bibow
Cover of the book Die deutsche Ostpolitik und die KSZE als Bedingung der deutschen Einheit by Mareike Bibow
Cover of the book Der Deutsche Caritasverband - Ein Firmenimperium stellt sich vor by Mareike Bibow
Cover of the book Die Ehe - Zwang oder doch Freude der mittelalterlichen Frau? by Mareike Bibow
Cover of the book Der Kugelstoß by Mareike Bibow
Cover of the book Die Grenzen des Ansatzes der Moralökonomie - Zur Rolle der Moralökonomie im Alltagshandeln sozialer Akteure in Tansania by Mareike Bibow
Cover of the book Zur Einrichtung und Durchführung ärztlich kontrollierter Heroinvergabeprojekte - rechtliche Möglichkeiten und Grenzen nach geltendem Recht by Mareike Bibow
Cover of the book Leben Stadtmenschen glücklicher? by Mareike Bibow
Cover of the book Hochbegabung. Probleme von hochbegabten Kindern und Jugendlichen im sozialen Umfeld. Integration in die Gesellschaft. by Mareike Bibow
Cover of the book Falling Men in the Post-9/11 Novel by Mareike Bibow
Cover of the book Cäsars Rolle in der Katilinarischen Verschwörung by Mareike Bibow
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy